Es war ein bitterer Nachmittag für die Gelb-Schwarzen – nicht wegen der ersten Niederlage in der Meisterschaft – die Verletzung von Torhüter Tom Schüren wird sich auf die kommenden Wochen auswirken und wiegt schwer im Kampf um die Meisterschaft.
Es wurde am Samstag das erwartet schwere Auswärtsspiel gegen einen starken Gegner aus Hünfelden. Auf dem schwer bespielbaren Rasenplatz in Dauborn entwickelte sich ein spannendes, sehr gutes A-Jugendspiel. Nach einem schön vorgetragenen Angriff ging der SV Elz nach uneigennützigem Zuspiel von Torjäger Noah Schollmayer durch Julian Schlotman in Führung. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.
Kurz nach Wiederanpfiff erzielte Hünfelden dann mit einem schönen Freistoß von der Strafraumgrenze den verdienten Ausgleich. Wieder nur einige Minuten später bekamen die Gelb-Schwarzen einen Ball nicht sauber geklärt und die Heimmannschaft ging in Führung. Die Gelb-Schwarzen schwammen kurz und Hünfelden hatte die Riesenchance auf 3:1 davonzuziehen. Einen Kopfball aus 5 Metern boxte Torwart Tom Schüren jedoch aus dem Winkel. Eine Einzelleistung von Adrijan Elsen sorgte für den Ausgleich und als Noah Schollmayer auf Zuspiel vom starken Julian Schlotmann die Elzer in Führung brachte, sah es nach einem Auswärtssieg aus, zumal Adrijan in der 89. Minuten noch den Pfosten des Hünfeldener Tores anvisierte. Aber die Heimmannschaft ließ nicht nach und belohnte sich mit einem Schuss in den Winkel Marke „Tor des Monats“ mit dem Ausgleich. In der Nachspielzeit verloren die Elzer dann in der Vorwärtsbewegung den Ball und wurden ausgekontert – 4:3 für Hünfelden in der dritten Minute der Nachspielzeit – und das nicht unverdient.
Als alle dann auf den Schlusspfiff des sehr guten Schiedsrichters warteten, kam der eigentlich bitterste Moment für die Gelb-Schwarzen. In einem körperbetonten aber bis dahin fairen Spiel, erlief sich Torwart Tom Schüren an der Außenlinie der eigenen Hälfte einen Ball und schoss diesen noch einmal weit in die gegnerische Hälfte. Ein gegnerischer Stürmer sprang nun völlig unnötig in die Beine des Elzer Zerberus. Tom wurde voll am Knöchel getroffen und verbrachte den Rest des Samstages in der Notaufnahme des Limburger Krankenhauses – der Stürmer sah die Rote Karte.
Man hätte dieses unnötige Einsteigen dann mit den Worten „Übereifer in einer hektischen Schlussphase“ beenden können – wenn da nicht viele der heimischen Zuschauer den Rotsünder beim Gang zur Auslinie beklatscht und bejubelt hätten und der sich beim Abgang feiern ließ. Das sagt viel - wenn nicht alles - über die heutige „Gesellschaft“ aus. Der Verfasser dieser Zeilen spielt seit über 50 Jahren aktiv Fußball und war mit Sicherheit kein Kind von Traurigkeit. Es wird im Fußball immer Zweikämpfe hart an der Grenze geben, es wird von außen immer auch einmal das ein oder andere Wort gerufen, was man sich hätte sparen können – aber ich kenne es eigentlich nur so, dass ein verletzter Spieler, der vom Feld getragen und ins Krankenhaus gebracht wird beklatscht und mit Genesungswünschen versehen wird – nicht der Spieler, der ihn ins Krankenhaus getreten hat. Zurecht bekamen die Trainer und Betreuer des SV Elz von ihren eigenen Spielern nach dem Spiel die Frage gestellt, wo hier der Fairplay Gedanke war, der von den Betreuern der Gelb-Schwarzen immer von ihnen eingefordert wird und diese Frage war an diesem Samstag dann schwer zu beantworten. Einzig JSG-Trainer Gerold Jäger trug zum Ehrgefühl seiner Mannschaft bei, indem er sich mehrfach nach dem Gesundheitszustand des Elzer Keepers erkundigte und Genesungswünsche aussprach.
Dass die Heimmannschaft aus Hünfelden ein sehr gutes A-Jugendspiel zu Recht knapp gewonnen hatte, rückte durch das böse Foul in den Hintergrund und die Gelb-Schwarzen werden in den kommenden Wochen ohne Torwart auskommen müssen. An dieser Stelle wünscht die gesamte A-Jugend des SV Elz ihrem Torhüter Tom alles Gute und schnelle Genesung.


